Naturphänomene

Gene und Individualität

Jeder Mensch ist nicht nur psychisch, sondern auch physisch und biochemisch aufgrund seiner Erbsubstanz einzigartig. Die Grundlage hierfür bilden die wundersamen Moleküle der Desoxyribonukleinsäure (DNA), die einerseits unendlich variabel, andererseits in ihrer Struktur fest  definiert sind.

DNA-Doppelspirale mit den variablen, inneren Basenpaaren G, C, A und T (aus: Encyclopaedia Britannica)Aufbau der DNA

In jedem Zellkern findet sich ein Datensatz von ca. 3 Millionen Informationseinheiten, die der Zelle als Anleitung für die Synthese von biochemischen Molekülen dienen. Die DNA-Moleküle sind in 46 Einheiten, den Chromosomen, wie Wollknäuel aufgerollt. Einzelne Teile der DNA-Kette beherbergen zwischen 50000 und 100000 verschiedene Gene. Die DNA-Moleküle sind in Form von Doppelspiralen aufgebaut. Jede der eng gewundenen DNA-Doppelspiralen enthält als Außengerüst Zucker- und Phosphatmoleküle sowie in der Innenstruktur die vier stickstoffhaltigen Basen Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C) und Thymin (T). Die gesamte genetische Information beruht auf der individuellen Reihenfolge dieser vier Moleküle, die jeweils als Molekülpaar angeordnet sind und dabei die beiden spiraligen DNA-Stränge überbrücken. C ist immer mit G verbunden, A immer mit T. Zwar sehen die menschlichen Gene zum Teil ähnlich aus, da für viele Zellunktionen das gleiche Repertoire an Proteine benötigt wird, dennoch liegt über weite Strecken der Doppelhelix eine individuelle Genvariation vor.

Erneuerung

Zellen des menschlichen Körpers besitzen 46 Chromosomen, nämlich 23 von jedem Elternteil. Wenn sich diese Zellen durch Mitose teilen, dann duplizieren sie ihre beiden Chromosomensätze exakt. Wenn sich DNA-Stränge teilen, fügt sich später jede Hälfte wieder mit der korrespondierenden Hälfte in der gleichen Ausgangssequenz zusammen.

Vererbung

Damit der menschliche Genpool seine Mannigfaltigkeit beibehält und sich nicht mit jeder Generation verdoppelt, sind die Zellen der Sexualorgane nur mit einem halben Datensatz ausgestattet. Durch Meiose, einer andersartigen Zellteilung, werden in den Ovarien und Hoden Eizellen bzw. Spermien mit nur der Hälfte des genetischen Materials ihrer Ursprungszellen gebildet. Die Meiose sichert einerseits die Konstanz des Erbvorgangs, andererseits die individuelle Genselektion aus jeweils einem Datenset au beiden Elternteilen.

Vielfaltigkeit

Wenn sich die Spermie und Eizelle bei der Befruchtung vereinigen, entsteht eine niemals zuvor dagewesene Zusammensetzung von 23 Chromosomenpaaren, also ein Embryo mit 46 völlig neu entstandenen Chromosomen.

 

 

Copyright © 2024 Sonja und Rainer Schmitt. Alle Rechte vorbehalten.
Joomla! ist freie, unter der GNU/GPL-Lizenz veröffentlichte Software.